Allergologie
Als eine Allergie wird eine überschießende Abwehrreaktion des Immunsystems auf bestimmte und normalerweise harmlose Umweltstoffe (Allergene) bezeichnet, die sich in typischen, durch entzündliche Prozesse ausgelösten Symptomen äußert.
Heuschnupfen
Heuschnupfen – das klingt harmlos, ist aber eine durchaus ernstzunehmende Erkrankung. Die Zahl der Patienten wächst von Jahr zu Jahr. Die Ursache des Heuschnupfens ist eine allergische Reaktion des Körpers auf bestimmte Blüten-, Baum- und Gräserpollen.
Es bilden sich Abwehrstoffe (Antikörper), die bei jedem erneuten Kontakt sofort eine allergische Entzündungsreaktion auslösen. Es kommt zu häufigem Niesen und Augenjucken. Die Nasenschleimhaut und auch die Bindehaut am Auge schwillt an und bildet vermehrt Flüssigkeit.
Heuschnupfen ohne Therapie kann gefährlich werden:
- Die Zahl der auslösenden Stoffe kann im Laufe der Jahre immer mehr zunehmen. Dann kann sich der lästige Schnupfen, der ein paar Wochen im Jahr anhält, in einen ganzjährigen Dauerschnupfen verwandeln!
- Die ständig gereizte Nasenschleimhaut ist für Infektionen besonders anfällig. Die häufigen Entzündungen können sich schließlich auf die Nasennebenhöhlen oder das Mittelohr ausweiten. Chronische Kopfschmerzen, Hörschäden und eine allgemeine Schwächung der Immunabwehr können die Folge sein.
- Bei Heuschnupfen kann es nach jahrelangem Verlauf in ca. 30% (!) der Fälle zu einem sogenannten “Etagenwechsel” kommen. Das bedeutet, die Allergie weitet sich auf die unteren Atemwege aus und kann dort zum Asthma führen.
Also: Heuschnupfen unbedingt ernst nehmen!
Sonnenallergie
Bei der Sonnenallergie kommt es einige Stunden (bis wenige Tage) nach Sonneneinwirkung an der bestrahlten Haut zu ganz verschiedenen Hautveränderungen wie z. B. Rötungen, Knötchen, Bläschen, Pusteln und polsterartigen Verdickungen, verbunden mit intensivem Brennen und starkem Juckreiz, vor allem an den Armen, im Gesicht und im Dékolletébereich.
Neben der Verordnung eines geeigneten Lichtschutzes, führen wir vor allem im Frühjahr durch UVA/UVB-Bestrahlungen eine Gewöhnung an das auslösende Licht durch, so dass Sie unbeschwert die Sonne genießen können.
Leistungsspektrum
Allergietestung
Allergietests dienen zum Nachweis von Allergien auf getestete Allergene, an denen der untersuchte Mensch leidet. Hierbei werden verschiedene Stoffe, die im Verdacht stehen eine Allergie auszulösen, auf die Haut aufgetragen. An der Reaktion der Haut, z.B. eine leichte Rötung oder Entstehung von Quaddeln, wird nun erkannt auf welche Substanzen die Therapie abgestimmt werden sollte.
Die folgenden unterschiedlichen Verfahren werden hierbei von uns angewandt:
Pricktest
Der Pricktest ist ein Verfahren, um die Allergene zu bestimmen. Hierbei werden verschiedene Stoffe, die im Verdacht stehen eine Allergie auszulösen, auf die Haut aufgetragen.
Scratchtest
Beim Scratchtest wird zunächst die Haut oberflächlich angeritzt und anschließend das zu testende Allergen (zum Beispiel Tierhaare oder auch Lebensmittel) nativ eingerieben.
Epikutantest (Pflastertest)
Der Epikutantest dient dem Nachweis einer sogenannten Typ-IV-Sensibilisierung, wie zum Beispiel gegenüber Nickelsalzen (Nickelsulfat) oder Duftstoffen. Hierbei werden definierte Zubereitungen der Allergene in Trägersubstanzen (wie Vaseline oder Wasser) auf die Haut unter Testkammern aufgeklebt. Die Testablesung sollte jeweils nach 24, 48 und 72 Stunden erfolgen (in Ausnahmefällen auch noch länger). Es wird hierbei auch der Reaktionsverlauf (steigende oder fallende Reaktion) über die Zeit bewertet.
RAST-/PRIST-Labor
Gewisse Allergien lassen sich nur durch Nachweis von Antikörpern im Blut nachweisen. Mit unserem vollautomatischen Analysegerät können wir diese Untersuchung innerhalb kürzester Zeit durchführen und erhalten eine genaue Aussage über die Anzahl der Antikörper.
Hyposensibilisierung
Ziel der Hyposensibilisierung ist eine Gewöhnung an das Allergen und damit möglichst eine Beseitigung der allergischen Reaktion. Auch eine Verminderung des Medikamentenverbrauches oder die Abwendung eines weiteren Fortschreitens der Allergiekrankheit – z.B. von Heuschnupfen zu Asthma – können aber bereits eine Besserung der Allergiekrankheit darstellen.
Zur Behandlung bei einer Hyposensibilisierung gibt es Extrakte verschiedener Pollen, Hausstaubmilben, Tierhaare, Insektengifte und Schimmelpilze. Für die Herstellung von Therapielösungen werden die betreffenden Allergene gereinigt und haltbar gemacht. Die Lösungen sind nur dann gut wirksam, wenn sie auch tatsächlich die jeweils krankheitsauslösenden Allergene enthalten.
Es gibt im Wesentlichen zwei unterschiedliche Möglichkeiten, die Therapielösung zu verabreichen:
- Sublingual/Oral: Die Therapielösung wird in den Mund genommen und dort kurz unter der Zunge belassen und später geschluckt oder wieder ausgespuckt. Die Behandlung erfolgt in der Regel täglich.
- Subkutan: Hier wird das Allergen durch Injektion in den Oberarm verabreicht. Die Behandlung erfolgt anfangs häufiger, entweder in täglichen oder in wöchentlichen Abständen. Wenn die Erhaltungsdosis erreicht ist, wird der Behandlungsabstand auf vier Wochen ausgedehnt.
Sowohl bei sublingualer wie auch subkutaner Behandlung muss die erreichte Höchstdosis über einen längeren Zeitraum hinweg regelmäßig weiter verabreicht werden. Die Hyposensibilisierung wird in der Regel über einen Zeitraum von drei Jahren durchgeführt.