Akutgeriatrie
Geriatrie ist die medizinische Fachrichtung, die sich mit den besonderen Krankheitsbildern und Behandlungsbedürfnissen des alten Menschen beschäftigt.
In einer Akutgeriatrie werden ältere bis hochbetagte, mehrfach erkrankte Patienten mit akuten und chronifizierten Krankheitsbildern behandelt, die aufgrund einer akuten Zustandsverschlechterung stationär behandlungsbedürftig werden. Die Behandlung ist fachübergreifend, der Schwerpunkt liegt jedoch im internistischen Fachgebiet, findet aber Ergänzung durch Krankheitsbilder aus den Bereichen der Neurologie, Orthopädie, Unfallchirurgie und auch Psychiatrie.
Die medizinische Behandlung erfolgt im Normalfall im Rahmen einer geriatrischen frührehabilitativen Komplextherapie (OPS 8-550). Einem, je nach Bedarf 7, 14 oder 21-tägigen (Früh)Rehabilitationsprogramm, das strengen Personal- und Strukturvorgaben unterliegt und bei dem mehrere Berufsgruppen (Pflege, Ärzte, Physio- und Ergotherapeuten, Logopäden, Psychologen und Sozialdienstmitarbeiter) als multiprofessionelles und eng verzahntes Team an der Behandlung gleichberechtigt mitwirken.
Dabei wird versucht, den Patienten mit all seinen Bedürfnissen und Defiziten ganzheitlich zu begreifen. Entscheidend hierbei liegt der Schwerpunkt auf der Verbesserung der Funktionsdefizite. Diagnostik und Therapie haben sich am Ziel der Steigerung der Lebensqualität zu orientieren, Behandlungserfolge müssen über die Organisation einer tragfähigen medizinischen und sozialen Weiterversorgung gesichert werden.
Die akutgeriatrische Behandlung steht demnach auf drei Säulen:
- Diagnostik und Therapie stationär behandlungsbedürftiger geriatrischer Erkrankungen und Syndrome unter zusätzlicher Berücksichtigung neurologischer und gerontopsychiatrischer Aspekte
- Frührehabilitativer Behandlungsansatz mit therapeutischer Mobilisierung und pflegerischer Aktivierung
- Sozialmedizinisches Assessment und Organisation einer tragfähigen Weiterversorgung
