Im November 2004 erhielt der erste Patient in der Privatklinik Schindlbeck einen Herzschrittmacher. In diesen Tagen wurde in der Klinik die 1.000. Implantation durchgeführt. Moderne Herzschrittmacher- und Defi (ICD)-Systeme verhelfen vielen Herzpatienten heute zu einem weitgehend beschwerdefreien Leben und zu mehr Lebensqualität.
Seit gut acht Jahren werden Patienten in der Klinik Schindlbeck mit unterschiedlichen Herzschrittmacher-Systemen versorgt. Allein 2012 implantierte das eingespielte Team 170 Schrittmacher und ICD-Systeme. Inzwischen ist in der weiten Umgebung bekannt, dass die Kardiologie der Klinik Schindlbeck in der Herzschrittmacher-Therapie über besonders große Erfahrungen verfügt. Als Vorteil für die Herzpatienten erweist sich dabei die Zusammenarbeit zwischen dem niedergelassenen Herzchirurgen Professor Dr. Klaus Wenke und der kardiologischen Abteilung der Klinik Schindlbeck. „Alle Schrittmacher-Implantationen werden von Professor Wenke immer in enger Zusammenarbeit mit einem Kardiologen der Klinik im Eingriffsraum oder im Herzkatheterlabor durchgeführt“, berichtet Kardiologie-Chefarzt Dr. Peter Sautner. „Die Kooperation mit Professor Wenke, der über weitreichende Erfahrungen bei der Schrittmacher-Implantation verfügt, ist außergewöhnlich intensiv und erfolgreich, wie auch unsere Qualitätszahlen zeigen.“
Die meisten Herzschrittmacher werden zur Behandlung sogenannter bradykarder, langsamer Herzrhythmusstörungen eingesetzt. Aufgabe des Schrittmachers ist es hier, den Herzmuskel des zu langsam schlagenden Herzens durch elektrische Impulse anzuregen. Meist werden die kleinen Geräte dazu über einen vier bis acht Zentimeter langen Hautschnitt unterhalb des Schlüsselbeins unter der Haut implantiert. Außerdem werden unter Röntgenkontrolle feine Sonden zum Herzen geführt. Der gesamte Eingriff erfolgt in aller Regel unter lokaler Betäubung. „Die Batterien der Herzschrittmacher halten heute im Schnitt zwischen sieben und acht Jahren“, berichtet Dr. Sautner. „Danach muss der Schrittmacher ausgetauscht werden.“ Die Sonden dagegen halten 30 Jahre und länger und müssen meist nicht gewechselt werden.
Neben dem klassischen Herzschrittmacher zur Anregung des zu langsam schlagenden Herzens wurden implantierbare Defibrillatoren (ICD) entwickelt. Damit werden lebensbedrohliche schnelle Rhythmusstörungen, die so genannten Tachykardien, bekämpft. Bei den betroffenen Patienten kommt es zu plötzlichem Flattern oder Flimmern in der Herzkammer und schließlich zum Herzstillstand. Der ICD überwacht ständig den Herzrhythmus und gibt bei Auftreten einer schnellen Rhythmusstörung einen schockartigen Stromimpuls ab. Dadurch schlägt das Herz anschließend wieder im normalen Rhythmus. „Mit diesen Systemen können wir Patienten, die unter plötzlich auftretenden schnellen Rhythmusstörungen leiden, mit großem Erfolg vor dem plötzlichen Herztod schützen“, sagt Dr. Sautner.
Auch mit aktuellen Herzschrittmacher-Systemen zur Behandlung einer fortgeschrittenen Herzschwäche verfügen die Kardiologen der Klinik Schindlbeck bereits über viele Erfahrungen. Bei den betroffenen Patienten verschlechtert sich die Pumpleistung des Herzens, weil die rechte und linke Herzkammer nicht mehr koordiniert zusammenarbeiten. „Diesen Patienten können wir mit speziellen CRT-Herzschrittmacher helfen“, erläutert Kardiologie-Chefarzt Dr. Sautner. Drei Elektroden messen hier die Herzaktivitäten im rechten Vorhof und in den beiden Herzkammern und geben Impulse ab, um den Herzschlag zu synchronisieren. Die Pumpleistung des Herzens wird so gesteigert, was die Leistungsfähigkeit der Patienten erhöht und ihre Lebensqualität deutlich verbessert.
Eine weitere Möglichkeit die Leistung des Herzens zu verbessern, besteht für Patienten mit Herzschwäche in der Implantation von CCM-Systemen. Mit diesem Gerät wird durch eine regelmäßige Abgabe eines elektrischen Impulses am Herzen die Kontraktilität der einzelnen Herzmuskelzelle verbessert. Diese Technik, die nur in wenigen kardiologischen Zentren angewandt wird, ist in der Klinik Schindlbeck verfügbar.
„Die modernen Herzschrittmacher-Systeme sind ausgereift und arbeiten sehr zuverlässig“, berichtet Dr. Sautner. Selbst Untersuchungen mit dem Magnetresonanztomografen (MRT) sind heute mit speziellen Herzschrittmachern möglich. Die MRT´s nutzen starke Magnetfelder, deshalb konnten Patienten mit den konventionellen Schrittmachern damit nicht untersucht werden. „Bei Patienten, die aufgrund ihrer persönlichen Konstellation dafür in Frage kommen, setzen wir zunehmend MRT-fähige Schrittmacher ein.“
Ob ein Herzpatient für eine Schrittmacher-Therapie geeignet ist und welches Gerät eingesetzt werden kann, entscheiden die Kardiologen der Klinik Schindlbeck nach einer umfassenden Untersuchung. Herzchirurg Professor Wenke wird dabei in die Entscheidung mit einbezogen. Denn bei manchen Patienten kann es auch sinnvoll sein, die Herzrhythmusstörungen mit dem Herzkatheter oder einer größeren Herzoperation zu behandeln. „Die enge Kooperation zwischen unserer Kardiologie und Professor Wenke mit seiner herzchirurgischen Praxis hier direkt an der Klinik Schindlbeck sorgt dafür, dass wir für jeden Patienten eine optimale Behandlungsstrategie finden“, urteilt Dr. Sautner.